"Reben" in der Wiener Zeitung
Eine junge Steirerin begibt sich auf familiäre Spurensuche: Andrea Stift, Jahrgang 1976, berichtet über das Leben ihrer Urgroßmutter Anna, mit teils protokollarischer Akribie, teils psychologischem Deutungsdrang. Anna Walland stammt, wie Andrea, aus der Untersteiermark, im Elternhaus, nahe der Grenze, wurde Deutsch und Slowenisch gesprochen; Anna besuchte eine Klosterschule, heiratete Herrn Carel Stift aus Straß, dem sie später drei Söhne gebar, und erhielt als "Morgengabe" einen Weingarten, der ihr ans Herz wuchs: "Die einzige Konstante im Leben meiner Urgroßmutter, der einzige Fix- und Angelpunkt, um den sich ihr Leben von der Hochzeit bis zu ihrem Tod drehte, war der Weinbau." Anna führte über ihre Arbeit im Weingarten Buch, sogenannte "Leseaufzeichnungen", aus denen Andrea zitiert, solcherart Einblick in die Winzerpraxis gewährend. Zudem wirft die wissbegierige Autorin Rückblicke auf das ländliche Alltagsleben in früheren Zeiten. Vor allem aber schaut sie staunend, bewundernd, dankbar und stolz zu ihrer starken, mutigen, "einzigartigen und bemerkenswerten" Vorfahrin auf. Geschichte einer Urgroßmutter. (Erschienen April 2007)
minamon - 3. Feb, 13:11